SEO ist neben Deiner Positionierung und einem guten Angebot mit eine der wichtigsten Grundlagen dafür, dass Du im Web von Deinen Wunschkunden gefunden wirst. Jeder noch so gelungene Beitrag, jedes noch so attraktive Angebot von Dir und Deinem Unternehmen wird für Deine Kunden online unsichtbar bleiben wenn Du diesem Thema keine Aufmerksamkeit schenkst. Daher möchte ich dir zeigen wie du notfalls SEO ohne Agentur umsetzen kannst.
Warum SEO so wichtig ist
Für Deinen Beitrag auf der Website oder in Deinem Blog hast Du einiges an Zeit und Mühe investiert die sich am Ende dahingehend lohnen sollte, dass Du Leads, Aufträge und weitere Sichtbarkeit durch Backlinks oder Socialmedia-Shares bekommst. Das ist schließlich der Plan beim Content-Marketing: statt bei Google, Facebook & Co. mit teuren Ads nur kurzfristig Traffic und Sichtbarkeit zu erzeugen, soll Deine Seite längerfristig Deine Wunschkunden anlocken und für Dich und Dein Angebot gewinnen. Hast Du noch keinen großen Newsletter-Verteiler oder zahlreiche Follower dann ist es umso wichtiger in der Google-Suche weit oben zu stehen um Relevanz und Kompetenz für das gesuchte Thema zu vermitteln. Angefragt wird meist von oben nach unten und die ersten Plätze gehören meist den Anzeigen. D.h. ohne eigenen Ad Spend ist der oberste organisch erreichbare Platz oftmals schon weit unten auf der Trefferliste.
Google only loves you when everyone else loves you first.
Wendy Piersall
SEO mit Agentur: die professionellere Lösung
Wenn Du optimale Ergebnisse anstrebst ist SEO ganz klar ein Job für erfahrene SEO-Experten einer Digitalagentur. Gerade bei der Erstellung eines neuen Auftritts oder Shops sollte hier nicht am falschen Ende gespart werden. Eine für SEO ungünstig aufgebaute Informationsarchitektur und Seitenaufbau ist wie ein Haus mit schwachem Fundament und damit eine Dauerbaustelle. Oft ist es aber als Einzelunternehmer-in, lean Startup oder Kleinbetrieb heute so, dass das Marketing-Budget knapp ist und das Tagesgeschäft mehr Priorität bekommt um z.B. schlank und schnell loszulegen oder größere Aufträge abzuarbeiten. SEO wird so gerne aufgeschoben, weil es zuerst einmal Fremdosten erzeugt bis es Dir als Erfolgshemmnis unsanft wieder auf die Füße fällt.
Kurz formuliert: ganz ohne SEO geht es auch- nur halt selten gut.
Nun zu sagen „SEO ist zu teuer und zeitaufwendig- lassen wir es erstmal und gehen das später an“ wäre fatal und eine verschenkte Chance denn gar kein oder nachträglich SEO zu betreiben ist am Ende meist der teuerste Weg:
- Du verschwendest viel Zeit in die Erstellung von wahrscheinlich schlecht sichtbarem und damit relativ nutzlosen Content.
- Der Aufwand später von SEO-Experten alles zu begradigen ist immens.
- Du erzeugst mit ausbleibenden Ergebnissen Druck und Frust bei Dir und Deinem Team.
- Das vermeintlich eingesparte Geld gibst Du am Ende wegen zu wenig Response dann kurzfristig für Anzeigen und Socialmedia mit langfristig geringerem ROI aus.
- Du erhöhst Deine Abhängigkeit von externen Plattformen wie Facebook, Instagram, Linkedin und riskierst durch Algorithmus-Updates oder eine Kontosperrung über Nacht unkalkulierbare Einbrüche.
SEO ohne Agentur umsetzen: mit relativ wenig Aufwand viel gewinnen
Deine SEO Maßnahmen-Checkliste:
Werkzeuge und Skills – was benötige ich und was nicht
Die unten genannten kostenlosen Analyse-Tools sind für die in diesem Beitrag beschriebenen Maßnahmen völlig ausreichend und wahrscheinlich längst schon im Einsatz.
- Google Analytics einrichten
- Google Search Console einrichten(Webmaster Tools)
- Bing Webmaster Tools einrichten
- Matomo einrichten (Datenschutzfreundliche Alternative zu Google und Microsoft Lösungen)
Sitemaps in Webmaster Tools hochladen
Erstelle eine XML-Sitemap und sende sie über dein Webmaster-Tools-Konto an Google und Bing. Alle WordPress-Seiten, gängige CMS-Systeme oder E-Commerce SAAS Lösungen wie Versacommerce oder Shopify-Shops generieren Dir automatisch eine Sitemap wie in diesem Beispiel: www.yourdomain.tld/sitemap.xml
Verwende die Google und Bing Webmaster-Tools, um nach 404 (Seite nicht gefunden) oder 500-Fehlern (Serverprobleme), doppelten Inhalten (duplicate content warning) oder Crawling-Fehlern zu suchen. Wenn du Fehler erhältst, solltest du diese möglichst umgehend beheben (lassen).
Deine Keywords durch Keyword-Recherche definieren
Um das Suchvolumen von bestimmten Keywords zu bestimmen und Keyword-Ideen zum Ranking zu erhalten nutzt Du am besten den Keyword-Planer von Google. Stelle Dir dabei folgende Fragen um den richtigen Focus zu bekommen:
- Wonach würdest du suchen, um deine Produkte oder Dienstleistungen zu finden?
- Was vermutest du, wonach deine Kunden vorzugsweise suchen?
Verwende den Keyword-Planer in Deinem Google-Ads Konto, um das Suchvolumen für verschiedene Keywords und Phrasen zu ermitteln. Basierend auf den Ergebnissen sollten dann die Keywords und Phrasen mit den meisten Suchanfragen für Deine Ranking-Optimierungen bevorzugt werden. Tipp: Du kannst auch über die Eingabe von URLs von Wettbewerbern wichtige Anregungen bekommen was für Deine Themen relevante Suchanfragen sind.
OnPage Seitenoptimierung Grundlagen anwenden
Einige Dinge sind so selbstverständlich geworden, dass man sie glatt übersieht. Diese Basics wiegen schwer, sind dafür einfach anwendbar. Tipp: regelmäßig in Google Search und den Bing Webmaster Tools nachsehen ob Fehler auf der Seite gefunden wurden. Auch die Seiteninfo des Google Site Kits in WordPress zeigt Dir etwaige Probleme an.
Beitragslänge passend wählen
Gehörst Du auch zu den Menschen die lieber kompakte und kurze Texte schreiben? Dann solltest Du aufpassen, dass dein Beitrag nicht zu kurz gerät, da Google umfangreichere Artikel als positives Signal ansieht. 300 Wörter ist die Mindestlänge wenn Du keine Wirkung verschenken möchtest.
Allerdings sollte das auch nicht zu aufgeblähten Texten verleiten, denn wenn das Lesen keine Freude macht und der Inhalt keinen erkennbaren Mehrwert bietet ist nichts gewonnen und Deine Reputation nimmt hierdurch Schaden.
Überschriften korrekt verwenden
Mit Headlines Inhalte sauber strukturieren und besser erfassbar machen
Achte unbedingt darauf, dass du nur jeweils einen H1-Tag auf deinen Seiten verwendest. H1-Tags (Header 1) werden als Hauptüberschrift für eine Seite bewertet, bilden die Seiten-URL und sollten daher die wichtigsten Keywords zum Thema der Seite enthalten.
Diese drei Fragen sollte Deine H1 möglichst beantworten:
- Welche Art von Content?
- Wer ist der Anbieter dieses Contents?
- Welchen Mehrwert hat der User, wenn er auf den Link klickt?
Dein H1-Tag sollte vor den anderen Header-Tags (H2, H3, H4, H5, H6) stehen. Wie in anderen Dokumenten auch sollten Deine Header-Tags in einer hierarchischen Abfolge verwendet werden um Inhalte nach ihrer Gewichtung zu strukturieren. Das macht sie lesefreundlich und hilft den Webcrawlern Deine Seite korrekt einzuordnen.
Beispiel: H1 mit kleinem einführenden Textblock über H2 mit Textblock über H3 mit Textblock… usw.
- Deine Seitentitel sollten weniger als 70 Zeichen lang sein, damit sie in den Suchergebnissen nicht abgeschnitten werden.
- Schreibe Seitentitel, die für Menschen gut lesbar sind aber achte unbedingt darauf, dass sie Deine Keywords für ein passendes Ranking enthalten.
Bildinhalte mittels Alt-Tags in der Suche sichtbar machen
Da wir in den Trefferlisten der Suche meist zuerst auf Bilder reagieren hast Du mit de ALT-Tag einen starken Hebel um Deine Bildinhalte themarelevant auffindbar zu machen. Wenn Du hier den Bildinhalt in einer Zeile mit Keyword beschreibst, dann wird das Bild deutlich weiter oben landen. Auch hier sollte immer das Nutzerbedürfnis und weniger das Marken-Ego bedient werden um auf nicht überoptimiert und manipulativ zu wirken.
Meta-Beschreibung
Die Metabeschreibung (Meta Description) ist der Text unter einem Seitentitel in einem Suchergebnis. Halte den Umfang deiner Meta-Beschreibung unter 150 Zeichen. Inhaltlich sollte deine Meta-Beschreibung die Seite klar beschreiben und auch (passende!) Keywords enthalten.
Achtung: optimiere nicht zu stark und vermeide z.B. simple Aneinanderreihungen von Keywords. Google straft solche Manipulationen ab und wird in Zukunft eher besser als schlechter dabei werden Tricksereien zu identifizieren. Arbeitest Du mit WordPress, dann nutze am besten entsprechende SEO-Hilfen wie z.B. das Yoast SEO-Plugin um schnell und deutlich Mängel zu erkennen.
Backlink Strategie finden
Finde (d)eine Strategie für den Link-Aufbau. Link-Aufbau (Link-Building) bedeutet selbst mit entsprechenden Maßnahmen dafür zu sorgen, dass andere Websites auf deine eigene verweisen. Suchmaschinen werten dies als einen Faktor für die Autorität deiner Website für bestimmte Themen. Je mehr Websites auf deine Unternehmenswebseite, deinen Blog, Shop oder Landingpages verweisen, desto höher wird Google diese Seiten für bestimmte Keywords ranken. Sieh dir hierzu auch die Backlinks und die SEO-Praxis deiner Mitbewerber an. Dazu empfehle ich dir openlinkprofiler.org als Hilfsmittel. Das Tool zeigt Dir nach Eingabe der URL deines Wettbewerbers wer auf ihn und vergleichbare Shops verweist. Mit dieser Information kannst du daraufhin gezielt diese Websites kontaktieren und davon überzeugen auch auf deine Seiten zu verweisen. Verschaffe dir Links in der Presse und mach etwas Pressearbeit. Selbst Regionalzeitungen sind hier schon eine gute Möglichkeit sehr langlebige Backlinks zu erzeugen.
Content Strategie-auch das ist SEO
Nach welchen Keywords und Schlüssel-Phrasen deine Kunden suchen definiert am Ende deine Content-Strategie.
Erstelle aus diesem Grund regelmäßig qualitativ hochwertige Inhalte zu diesen Themen, damit potenzielle Kunden auf dich aufmerksam werden. Wenn du zum Beispiel Synthesizer verkaufst, solltest du Blog-Beiträge wie „Synthesizer programmieren für Einsteiger“, „Die 5 besten Analogsynths unter 500.-€“ oder „Wie man sein Keyboard Studiosetup plant.“ schreiben. Stelle sicher, dass jede Seite deiner Website mindestens 250 Wörter beschreibenden Text enthält. Google und andere Suchmaschinen durchsuchen und indexieren Seiten basierend auf dem, was diese Seiten ihnen mitteilen. Wenn du nicht genügend Wörter (und Keywords, für die du ranken möchtest) auf jeder Seite hast um den Inhalt klar zu vermitteln, dann wird das Ranking für diese Keywords schwach ausfallen. Informationsseiten und Blogbeiträge sollten mindestens 300-500 Wörter lang sein. Allgemein gilt: Wenn du mehr schreiben kannst, dann mach es. Allerdings solltest du die Wortanzahl auch nicht künstlich in die Höhe treiben. Qualität ist auch hier wichtiger als Quantität.
Duplicate Content vermeiden
Vermeide unbedingt doppelte Inhalte (Duplicate Content). Wenn du mehrere Seiten mit derselben Produktbeschreibung hast, empfiehlt es sich, das „Canonical Tag“ auf diesen Seiten zu verwenden. Diese kanonische URL verweist auf eine Originalquelle zur Indexierung durch die Suchmaschine und verhindert damit, dass die doppelten Inhalte abgestraft werden.
Schreibe am besten eigene Leistungs- und Produkt-Beschreibungen falls Deine Seite oder Shop Dienstleistungen oder Produkte anbietet. Damit wird Dein Seiteninhalt einzigartig und nicht als Kopie bewertet. Hinzufügen von Produktbewertungen bei Produktseiten oder Kommentare bei Beiträgen wertet deine Seiten durch mehr Inhalt auf. Das kann dir weitere Keywords und ein besseres Ranking verschaffen. Abgesehen davon lernst Du Deine Kunden und Interessenten genauer kennen. Richte Weiterleitungen ein. Lösche keine Seiten oder Inhalte, ohne vorher eine Umleitung einzurichten. Selbst wenn du ein Produkt/Angebot entfernst, das nicht mehr besteht, solltest du eine Weiterleitung einrichten. Wenn du keine passende Seite findest, dann wähle deine Homepage als Zielseite aus. Informationen zum Einrichten von Weiterleitungen in WordPress und anderen CMS oder Shopsystemen findest du in deren Supportseiten.
Reputation aufbauen und Netzwerke nutzen
Promote dich und dein Unternehmen auf passenden Socialmedia-Plattformen wie z.B. Facebook, Twitter, Instagram, YouTube oder LinkedIn. Versuche möglichst deinen Markennamen auf diesen Plattformen zu registrieren, damit die URL z. B. so: Facebook.com/unternehmensname angezeigt wird. Damit werden Kunden dich dort leichter finden wenn sie in der Suchmaschine oder auf der Plattform nach deiner Marke suchen.
Erstelle zusätzlich Unternehmensprofile auf Bewertungsportalen und Branchenverzeichnissen, mit denen du deine Reputation beeinflussen kannst, so z. B. Google MyBusiness, Brainguide, ProvenExpert, Amazon, Trustpilot, Yelp, FourSquare etc…vergiss dabei auch lokale Plattformen nicht. Dadurch erhältst du einen Backlink auf deine Website und kannst dabei besser für Suchen wie „Unternehmensname XY Bewertung“ gelistet werden. Auch Foren und Plattformen wie Reddit sind Gelegenheiten deine Kompetenz sichtbar zu machen.
Technische SEO Faktoren: Mobile First und Performance
Mobile first
Es ist ein absolutes Muss, dass dein Webauftritt oder Shop für Mobilgeräte optimiert ist. Jedes Premium-Theme gängiger CMS und Shopsysteme ist heute responsiv. Prüfe immer und regelmäßig wie deine Seite auf Mobilgeräten wie Smartphone und Tablet aussieht. Stehen dort z.B. Navigationselemente weit genug auseinander? Sind die Schriftgrößen und Kontraste passend? – Google ist inzwischen vollständig auf mobile Seiten umgestellt. Was hier einer guten UX dient wird im Ranking belohnt. Etwaige Beanstandungen und Fehler findest Du im Google Search-Konto.
SEO Erfolgsfaktor Website Performance
Kümmere dich darum, dass dein Webauftritt oder Shop richtig schnell ist. Geschwindigkeit ist ein wichtiger Rankingfaktor. Mit den PageSpeed Tools von Google findest du schnell heraus, wo und wie die Leistung deiner Site im einzelnen optimiert werden kann. Auch hier ist die Performance deiner mobilen Seite ausschlaggebend. Da du Seiten und Beiträge meist am Desktop erstellst ist es wichtig gleich hier auf mobile hin zu optimieren.
Im Zweifel bei SEO Google fragen
Im Zweifelsfall verlasse ich mich vorzugsweise auf offizielle und von Google selbst empfohlene SEO-Praktiken. Es gibt viele fragwürdige „Mach das jetzt um bei Google ganz oben zu sein“ Experten-Tipps die sofern überhaupt, nur kurzfristig Vorteile bieten und langfristig jedoch eine Bestrafung deiner Website nach sich ziehen können sobald dieser „Hack“ von Google´s Algorithmus erkannt wird. Wenn du dich selbst mit den SEO-Grundlagen vertraut machst und deine Seiten darauf hin optimierst schaffst du eine gute Grundlage für eine Zusammenarbeit mit einer Agentur oder externem SEO-Experten.
Mein Mindset zum Thema SEO:
Beim Thema SEO kann man sich wenn erste Erfolge sichtbar werden schnell in Details verlieren, deren Nutzen gemessen am Aufwand dann relativ gering ausfällt. Dabei läuft man Gefahr nur auf die eigenen Aspekte zu schauen und das wesentliche Ziel das Google mit seinem Suchalgorithmus verfolgt aus den Augen zu verlieren: eine für den Suchenden gute Nutzererfahrung zu erzeugen. Der Algorithmus ändert sich stetig und hier hinterher zu optimieren lohnt sich nur, wenn die erhofften Ergebnisse den Aufwand rechtfertigen wie es z.B. bei E-Commerce oder Leadpages häufiger der Fall ist. Generell ist es daher vorteilhaft beim Erstellen von Inhalten im Zweifel immer die Frage zu stellen: „Was würde ich als mein Kunde hier gerne vorfinden und wie sollte es aufbereitet sein um mir schnell und einfach zu helfen?“ Findest Du hier gute Antworten dann dürften Verbesserungen des Google-Algorithmus Dir eher Vorteile als Nachteile bringen. Relevanz ist das was am Ende sowohl Mensch und den Algorithmus von Dir überzeugt!